Eine ganz andere Praxiswoche - Konzeptionsarbeit

Vom ICH über das DU zum WIR        

Konzeptionsarbeit in einer ganz anderen Praxiswoche

Die Abschlussklassen des heurigen Schuljahres hatten aufgrund der Corona-Pandemie nicht die Möglichkeit, ihre Projektwochen zum angegebenen Zeitpunkt in den Besuchskindergärten durchzuführen. Dennoch war der Wunsch groß, auch in einer Zeit des Distance Learnings aktiv in eine Auseinandersetzung rund um das Thema Kindergarten zu gehen. Es sollte etwas sein, das Spaß macht, Wissen vertieft, neue Erfahrungen ermöglicht, Social Distancing zu Body Distancing degradiert und für das kommende Berufsleben große Relevanz hat. Zudem war es wichtig, die enge Verwobenheit der Fächer Praxis, Pädagogik und Didaktik für die Schüler*innen spürbar zu machen.

So entstand die Idee in Teams aus 4-5 Personen eine Woche intensiv am Thema “Konzeptionsarbeit für einen Kindergarten” zu arbeiten. Den Grundstein bildeten Inhalte der drei Fächer aus dem gesamten Ausbildungszeitraum der Absolvent*innen beginnend mit Begriffsdefinitionen für Lernen und Bildung, über didaktische Tools zur Teamarbeit, der Beobachtung und dem Bildungsrahmenplan bis hin zu praktischen Erfahrungen mit Kindern zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr und dem organisatorischen Rahmen.

Der Startschuss war eine Zusammenschau aus allen Bausteinen, die wichtig für eine gelungene Konzeptionsarbeit sind und ein vertiefender Workload im Studium des aktuellen Leitfadens des Landes Tirols zur Konzeptionserstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen. In der Konzeptionswoche wurde jeden Tag ein Teilbereich der Konzeption zuerst als Recherche- und Reflexionsaufgabe von jeder/jedem Einzelnen bearbeitet, um dann in einem weiteren Schritt sich im Team darüber zu verständigen, wie eine geteilte, fachliche Position zu eben diesem aussehen könnte.

Die Verschriftlichung unter Berücksichtigung von Fachsprache, Kongruenz, Lebensweltorientierung und Theoriegeleitetheit bildete den Abschluss jedes einzelnen Tages.

In Feedbackschleifen mit den betreuenden Lehrpersonen erfolgte ein Diskurs über Positionen und Begrifflichkeiten mit dem Ziel, die Absolvent*innen in ihrer beruflichen Rolle zu stärken und ihnen Raum für Entwicklung zu bieten. Stolpersteine in der Teamarbeit wurden dabei ebenso thematisiert und als Ressource erkannt, wie es auch Momente des Stolzes über die Eigen- und Teamleistung  waren, die ins Zentrum gerückt wurden.

Am Freitag wurde in einem Onlineforum der Prozess betrachtet und ein Rekurs zur Realität der Konzeptionsarbeit in Kindergartenteams hergestellt. So liegt am Ende ein gemeinsamer Weg hinter den Schüler*innen der 5. Klassen, der ihnen zeigen konnte, wie viele Kompetenzen sie in den vergangenen Jahren erworben haben und mit Stolz nun präsentieren dürfen, getreu dem Motto:

“Education is a natural process carried out by the child and is not acquired by listening to words but by experiences in the environment.”

(Maria Montessori)

Die BAfEP gratuliert ihren “5telern” herzlich zu dieser hervorragenden Arbeit, die sie hier eigenständig geleistet haben. (Lehrpersonen: Köll, Lechner, Schöpf und Haller-Glettler)

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