Anna Bilgeri, MA - Preisträgerin des Wolfgang-Tietze-Preis

Anna Bilgeri, MA – Preisträgerin des Wolfgang-Tietze-Preis

Der Wolfgang-Tietze-Preis ist eine Auszeichnung für herausragende Masterarbeiten im Bereich „Qualität in frühkindlichen Lernumwelten“, der zu Ehren von Prof. Dr. Wolfgang Tietze vergeben wird. Das pädquis Forum verfolgt das Ziel, frühkindliche Bildung und Erziehung durch Forschung, Evaluation, Konzeptentwicklung und Implementierung maßgeblich zu prägen und somit zur Qualitätsverbesserung national und international beizutragen.

Ich möchte mich bei all jenen bedanken, die mich beim Verfassen meiner Masterarbeit so wertvoll unterstützt haben und somit maßgeblich dazu beigetragen haben, dass mir diese große Ehre zuteilwird.

Die Verleihung des Preises fand im Rahmen des ersten pädquis Forums für Qualitätsentwicklung in der frühkindlichen Bildung am 22. November 2022 in Berlin statt. In Berlin konnte ich viele spannende Gespräche mit Fachleuten und Wissenschaftler:Innen aus der Elementarpädagogik führen. Mit dem Hop-on Hop-off Bus und teilweise zu Fuß erkundete ich die schöne und historische Stadt Berlin und die bekanntesten Sehenswürdigkeiten.

Titel der Masterarbeit: „Zur Bedeutung des ,Activity Settings‘ für die Beschaffenheit kindlicher Interaktionen. Ergebnisse aus einer Tiroler Kindergartenstudie“

Im Rahmen meiner Masterarbeit habe ich mich näher mit den individuellen Interaktionserfahrungen von Kindern beschäftigt. Ziel ist es, ein genaueres Verständnis über die kindlichen Interaktionen während des Kindergartenalltags zu bekommen. Dabei wird der Kontext, in den das einzelne Kind eingebunden ist und in dem die Aktivitäten und Interaktionen stattfinden, näher betrachtet und untersucht, welche Bedeutung die Merkmale des „Activity Settings“ – didaktische Phase, Gruppenstruktur und die Rolle der pädagogische Fachkraft – für die Qualität der kindlichen Interaktionen haben.

Eine hohe Interaktionsqualität kann sich positiv auf die kognitive, sprachliche und sozial-emotionale Entwicklung sowie auf den weiteren Schulerfolg der Kinder auswirken. Die Gestaltung von förderlichen und anregenden Interaktionen im Kindergarten wird als wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit gesehen und stellt daher ein zentrales Kriterium der pädagogischen Qualität im Kindergarten dar. Im Rahmen des FWF-Projekts „Interaktionsqualität von Kindern im Kindergarten“ unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Wilfried Smidt (des Lehr- und Forschungsbereichs „Frühe Bildung und Erziehung“ der Universität Innsbruck) wurde mittels standardisierter Beobachtungen die individuelle Interaktionsqualität von 261 Kindern aus 81 Kindergärten in Tirol erhoben. Die statistische Auswertung der Ergebnisse zeigt, dass eine aktiv-unterstützende Haltung der pädagogischen Fachkraft sich förderlich auf Fachkraft-Kind-Interaktionen auswirkt. Des Weiteren werden Freispielphasen häufig von Kindern genutzt, um mit Gleichaltrigen in Kontakt zu treten und zu interagieren. Demgegenüber wirken sich pflegerische Tätigkeiten wie Händewaschen, Umziehen oder die Vorbereitung von Mahlzeiten positiv auf die Auseinandersetzung mit Aufgaben und die Interaktionsqualität zur pädagogischen Fachkraft aus. Diese Masterarbeit möchte aufzeigen, dass die Wahl des Settings und die Gestaltung der kindlichen Lernumgebung von Bedeutung sind, um kognitiv anregende Interaktionen zu fördern und die kindliche Entwicklung zu unterstützen. Den pädagogischen Fachkräften kommt hierbei eine bedeutende Rolle zu, weil sie die kindliche Lernumgebung gestalten und Interaktionsprozesse sowie Aktivitäten im Kindergarten initiieren und anleiten.

Nähere Infos finden Sie unter:

https://www.paedquis.de/paedquis-forum-und-wolfgang-tietze-preis/

https://www.uibk.ac.at/psyko/news/wolfgang-tietze-preis.html.de

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